– Lallbacken
Henning Venske, Lallbacken. Das wird man ja wohl noch sagen dürfen. Frankfurt am Main 2011.
256 Seiten. Klappenbroschur. 16,99 Euro.
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Rezension:
Süddeutsche Zeitung, 21. Dezember 2012,
„Bücher des Jahres“, Fritz J. Raddatz:
Am Anfang war der Rettungsschirm. Den drückte man irgendeiner regierenden Miss Marple in die Hand: Da war es dann ein ’schlagkräftiger Rettungsschirm‘. Wenig später wanderte die Trophäe zu einem beliebigen 007: Da wurde es ein Schirm mit ‚Feuerkraft‘. Bald, beim Heiligen Pofalla, wird es ein Tarnkappen-Bomber sein. Niemand hat mit so gnadenlosem Hohn und Spott den Sprachmüll unserer Obrigkeit eingesammelt und vorgeführt wie Henning Venske. Von Stoibers ‚Der Vater des Wunsches ist der Gedankengang‘ über Frau Merkels ‚Man darf das Zeitfenster nicht verstreichen lassen‘ – ein wahrhaft zündendes Kompendium des Irrsinns, den unsere Politiker so scham- wie gedankenlos täglich ablaichen. Venskes ‚Lallbacken‘ (Westend Verlag, 2011) war für mich das Überraschungsbuch des Jahres, weil der spitzfindige Satiriker mit eleganter Feder die Regierenden in ihrer unverschämten Kreidefresserei enttarnt, ihre Gedankenarmut bei den Hörnern packt und sich in lachender Verachtung übt. Karl Kraus lässt grüßen.