Zur Abwechslung mal was Pazifistisches

„Wir sind nicht nur friedlich, wir sind nicht nur friedfertig, wir sind nicht nur friedensstiftend. Wir sind alles zusammen und noch mehr: Wir sind, in einem Wort, Pazifisten.“
(Émile Arnaud)

Gefragt, was ich tun würde, wenn ich die Entscheidungsgewalt in der Ukraine hätte, plädiere ich dafür – durchaus im Wissen um die lange gemeinsame Geschichte Russlands und der Ukraine und in Kenntnis der ethnischen Mehrheiten in den umstrittenen Landesteilen der Ukraine – Russland die Krim zuzugestehen, die Unabhängigkeit von Donezk und Luhansk anzuerkennen und verbindlich zu garantieren, dass die Ukraine nicht der Nato beitritt. Die Waffenlieferungen des Westens ins die Ukraine werden eingestellt. Im Gegenzug erwarte ich, dass Russland alle Kriegshandlungen beendet und seine Truppen auf russisches Territorium zurückzieht. Es muss vereinbart werden, dass alle Ukrainer*innen ihren Lebensmittelpunkt frei wählen können, und dass Minderheiten, wo auch immer sie sich zu Hause fühlen, die gleichen Rechte haben wie die Mehrheit. Schließlich muss von beiden Seiten sichergestellt werden, dass weder ukrainische noch russische Nationalisten die Auseinandersetzungen mit terroristischen Maßnahmen fortsetzen. Zweitbeste Lösung: Angesichts der Tatsache, dass die Ukraine unbedingt in die NATO eintreten will, sage ich: Prima Idee – vorausgesetzt, Deutschland tritt aus.

Dieses Schriftstück hat den Segen der Pazifisten
Sisyphos, Thersites, Antigone, Lysistrata, Diogenes, Jesaja, Horaz, Erasmus von Rotterdam, Leibniz, Montesquieu, Voltaire, Rousseau, Diderot, Jonathan Swift, Lessing, Herder, Victor Hugo, Immanuel Kant, Romain Rolland, Henry David Thoreau, Leo Tolstoy, Mahatma Ghandi, Emma Goldman, Bertha von Suttner, Bertrand Russel, Petra Kelly, Ernst Friedrich, Kurt Hiller, Uri Avery, Käthe Kollwitz , Linus Pauling, Carl von Ossietzky, Albert Einstein, Kurt Tucholsky, Gustav Landauer, Erich Mühsam, Wolfgang Borchert, Heinrich Böll, Erich Fried uva.

„Es gibt nur eine Sorte Pazifismus: den, der den Krieg mit allen Mitteln bekämpft. Ich sage: mit allen, wobei also die ungesetzlichen eingeschlossen sind; denn es kann von der Rechtsordnung des Nationalstaates, der auf der Staatenanarchie beruht, nicht verlangt werden, daß sie die Kriegsdienstverweigerung anerkennt – es wäre Selbstmord. Also müssen wir dem Staat, bis sich die Erkenntnis vom Verbrechen des Krieges allgemein Bahn gebrochen hat, ein wenig nachhelfen – mit allen Mitteln.“ (Ignaz Wrobel 1928)


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